Übertragbare Erkrankungen
Übertragbare Erkrankungen
Sexuell übertragbare Erkrankungen:
Diese Informationen über Chlamydien/Mykoplasmen sollen Ihnen die Notwendigkeit der Behandlung von Ihnen und Ihrer Partnerin/Ehefrau oder Ihrem Partner/Ehemann verdeutlichen.
Chlamydien:
Chlamydien sind Mikroorganismen, die mit den Erregern der ägyptischen Augenkrankheit Trachom und der Papageienkrankheit Psittakose verwandt sind. Sie konnten erst 1977 isoliert werden, gelten jedoch mittlerweile als eine der wichtigsten Ursachen für Entzündungen der Harnröhre, Prostata, Samenblasen und Nebenhoden beim Mann, wie auch der Eileiter bei der Frau. Die Folgen können ungewollte Kinderlosigkeit sein. Man nimmt an, daß etwa 60 % der Unfruchtbarkeiten bei Mann und Frau auf diese Erkrankung zurückzuführen ist.
Mykoplasmen:
Mykoplasmen sind zellwandlose Mikroorganismen, die ebenfalls nur durch Spezialuntersuchungen feststellbar sind.
Chlamydien und Mykoplasmen werden fast ausschließlich durch sexuellen Verkehr übertragen, aber auch durch Sauna, Whirlpool und Badeanstalten können Erreger übertragen werden. Die Frauen haben oft keine oder nur sehr schwache Symptome wie leichte Unterleibsschmerzen und Ausfluß, Druckgefühl in der Blase, manchmal auch Brennen beim Wasserlassen. Diese Symptome werden oft als Blasenentzündung fehlgedeutet. Die Männer haben häufiger Symptome einer Chlamydieninfektion und auch eindeutigere Hinweise wie Ausfluß aus dem Glied, Brennen beim Wasserlassen und manchmal auch Schmerzen beim Samenerguß.
Warum sind Chlamydien und Mykoplasmen so gefährlich?
Bei den Frauen wandern sie in die Gebärmutter, Eileiter und Eierstöcke und verursachen dort Entzündungen. In den westlichen Industrieländern sind sie inzwischen die häufigste Ursache für akute Eileiterentzündungen. Folge kann ein verklebter Eileiter und dadurch Unfruchtbarkeit sein. Bei den Männern sind Entzündungen der Harnröhre, Prostata und Nebenhoden die Folge, dies kann chronisch werden, d. h. es kommt immer wieder, weil die Erreger sich nicht mehr komplett "ausrotten" lassen. Leidet ein Partner unter einer Infektion, so wird der andere in 2/3 aller Fälle auch infiziert. Nicht alle Nachweismethoden sind so sicher, daß die Infektion sofort entdeckt wird. Deshalb muß der/die Partner/in immer mitbehandelt werden. Es kommt sonst zum sogenannten "Ping-Pong"-Effekt, daß die Partner sich gegenseitig wieder anstecken. Statistisch gesehen kommt bei jüngeren Männern und Frauen bei frühem Beginn der sexuellen Erfahrungen besonders häufig eine Chlamydien-/Mykoplasmeninfektion vor.
Gegenüber der Infektion mit Chlamydien und Mykoplasmen sind die klassischen Geschlechtskrankheiten wie Gonorrhoe ("Tripper") oder Syphilis in den Hintergrund getreten. Allerdings kommen sie im Prostituiertenmilieu und dort besonders bei Menschen aus den östlichen Ländern wieder zunehmend vor. Der sicherste Schutz ist hier auch bei der neuen Geißel AIDS der konsequente Gebrauch von Kondomen!
Freitag, 11. März 2011